Historische Dokumente

Pfarrhofstraße 1

Alte Apotheke

 

AUDIO EN FRANÇAIS

Ein erdgeschossiges Gewölbe, vermutlich aus dem 15. Jahrhundert, bezeugt die mittel- alterliche Bausubstanz des Gebäudes.
Ein unterirdischer, im Garten von Westen her ver-laufender Wasserkanal aus dem Mittelalter, legt die Nutzung dieses Raumes
mit seinem offenen Kamin als Badestube nahe.

Um 1770/1790 erfolgte der Umbau aus zunächst zwei mittelalterlichen Gebäuden in die
heutige Form mit abgerundeten Ecken, Halbwalmmansarddach, sowie Putzgliederung.  

Die ursprünglich lamellenartig offenen Mansardseiten dienten der Trocknung von Fellen, da das
Gebäude als Gerberei genutzt wurde.

Von 1868 bis 1973 befand sich schließlich die erste Vohburger Apotheke in diesem Haus.

An der Hauptfassade nach Norden ließ ein Apotheker um 1900 eine Secco-Malerei im Jugendstil anbringen.
Neben bunten Girlanden in Schablonenmalerei findet sich die Darstellung zweier Engel. Der linke Engel rührt
in einem Mörser eine Arznei, der rechte hält einen Kranken im Arm.

Der Spruch in der Mitte entstammt den „Remedia amoris“ des römischen Dichters Ovid und ist im Versmaß
Hexameter verfasst: „Principiis obsta sero medicina paratur“ (Wehre den Anfängen, zu spät wird die Medizin bereitet).

An der Nordseite des Gartens befindet sich einer der beiden Stadtmauerreste mit zwei Schießscharten , dabei eine in
Schlüssellochform, erbaut um 1400 unter Herzog Ernst von Bayern, dem Schwiegervater der Agnes Bernauer.

Heute dient die „Alte Apotheke“ als Wohnhaus. 

Bilder