Agnes Bernauer

Albrecht III., der Fromme, wurde 1401 auf der Burg Wolfratshausen als Sohn von Herzog Ernst I. und Elisabeth geboren.
Das Haus Wittelsbach teilte - gemäß der männlichen Erbfolge - sein Land auf gefährliche Weise in vier Teile auf. In Albrechts Heimat kam es daraufhin immer wieder zu Streitigkeiten, Hauskriegen oder gar Meuchelmorden. Im Herzogtum Oberbayern - München teilten sich Ernst III. und sein Bruder Wilhelm III. die Regentschaft, trotzdem war der einzige männliche Erbe Albrecht III., Pfalzgraf bei Rhein und Graf von Vohburg. Er erbte nach dem Tod seiner Mutter Elisabeth Pfaffenhofen, Geisenfeld, Hohenwart und die Grafschaft Vohburg. Die 1316 zerstörte und 1414 wieder aufgebaute Vohburger Burg wurde Albrecht 1424 von seiner Mutter geschenkt. 

Als zukünftiger Regent wurden ihm zur politischen Stärkung und Expandierung immer wieder potentielle Paterinnen gesucht und Heiraten versucht einzufädeln, jedoch ohne tatsächlichen Erfolg. Als bei einem Augsburger Turnier Albrecht als Sieger hervorging, wurde ihm das schönste Mädchen der Stadt versprochen, die Baderstocher Agnes Bernauer. Bader galten in dieser Zeit jedoch als "unehrliche Leute". Sie wurden öffentlich gemieden und auch in keiner Zunft aufgenommen. Eine Heirat kam für die Erbfolge eigentlich nicht in Frage, da die Kinder nicht als "ebenbürtig" angesehen werden würden und kein Anrecht auf den Fürstensitz hätten. Albrecht aber nahm Agnes Bernauer trotzdem zur Frau. 1431 oder 1432 heirateten die beiden heimlich auf der Vohburger Burg. Ob sie gemeinsame Kinder hatten ist jedoch unklar. Auch existiert kein historischer Beweis dafür, dass Albrecht je wirklich mit Agnes auf der Vohburger Burg gelebt hat.

Herzog Ernst, der Thron und Land retten wollte, war von der Liebschaft der beiden weniger angetan. Er fasst einen Plan um die beiden zu trennen: Für den 23. November 1434 schrieb er in Regensburg ein Ritterspiel aus, an dem auch Albrecht teilnehmen wollte. Vor allen Gästen wurde er dann aber von der Teilnahme abgehalten, da er ein "offenbarer eeprecher" sei, der "in der unee sitzt" und daher laut Tunierordnung nicht teilnehmen durfte. Albrecht erklärte daraufhin lauthals, dass Agnes in der Tat seine angetraute Frau sei. Diese öffentliche Erklärung hatte eine Schlägerei zur Folge, bei der Albrecht am Kopf verletzt wurde. Die Bernauerin musste daraufhin als Herzogin nach Straubing.

Als im Jahr darauf der Mitregent und Bruder Ernsts, Wilhelm III., verstarb, erhöhte sich die Gefahr, dass Herzog Ludwig der Gebartete von Ingolstadt nach dem Tod Ernsts das Herzogtum Oberbayern - München beanspruchen könnte. Der Herzog entschloss sich die Bernauerin gewaltsam zu entfernen. 
Von seinem Vetter Heinrich on Landshut erhielt Albrecht eine Einladung "zum jagen und fröhlich seyn". Albrecht ritt also am 11. Oktober 1435 von Straubing nach Landshut. Herzog Ernst kam währendessen in die Stadt um die "Unebenbürtige" gefangenzunehmen und zum Verhör zu führen. Der Chronist schreibt hier: "Das Weib war so in Bosheit verhärtet, dass sie Herzog Ernst nicht als ihren Richter und Herrn halten wollte, da sie selbst Herzogin zu sein vorgab." Das Urteil letztendlich aber lautete, dass die Ehe ein Staatsverbrechen sei, das nur den Tod der Bernauerin fordern kann.
Am 12. Oktober 1435 stürzten die Straubinger Schergen die gefesselte Bernauerin von der Brücke in die Donau, wo sie ertrank.

Albrecht war daraufhin so erbost, dass er sich mit dem verfeindeten Ludwig dem Gebarteten vereinte, um gegen seinen Vater in den Krieg zu ziehen. Bald schon versöhnten sich die beiden aber wieder. Albrecht III. heiratete schließlich Prinzessin Anna von Braunschweig und hatte mit dieser noch zehn Kinder, die dann durchaus einen Anspruch auf die Erbfolge hatten.