Der gestohlene Fallschirm

Eine Großübung der Feuerwehren im Landkreis Nord ist angesagt.

Für die Vohburger Wehr wurde folgende Aufgabe gestellt:
Im Wald zwischen Geisenfeld und Reichertshofen ist ein Fallschirm niedergegangen, der Mann am Schirm hängt in den Bäumen, er ist zu bergen und den Sanitätern zu übergeben.
Nach dem Alarm wurde das Fahrzeug besetzt und die Fahrt ging durch Geisenfeld Richtung Autobahn in den Wald nach Reichertshofen. Nach kurzer Suche war der Einsatzort gefunden – absitzen – Lagebesprechung – Mann von Schirm lösen und retten – Aufgabe erfüllt.

Dann wartete man auf den Befehl zum Abrücken – der kam aber nicht – trotz Nachfrage hieß es warten.
Beim Warten ging der Blick immer wieder zu dem Fallschirm in den Bäumen. Plötzlich kam der Gedanke auf, in Vohburg brauche man doch für die Feste einen Fallschirm und da wäre doch einer.
Im Nu war das Objekt der Begierde geentert und im Privatauto eines Kameraden im Kofferraum verstaut. Dieser Kamerad fuhr sofort zurück nach Vohburg.
Nach noch längerem Warten fuhr die Feuerwehr ohne Befehl nach Reichertshofen zur Sammelstelle. Hier merkte die Einsatzleitung, dass sie sie vergessen hatte. Zum Glück war aber noch Brotzeit da. Am Ende kam allerdings die Durchsage, dass der Fallschirm fehlt. Er wird dringend gebraucht, da es eine Leihgabe des Flugsportvereins Pfaffenhofen ist. Die Kameraden sahen sich an und zuckten mit den Schultern, da der Ärger über das Vergessen doch sehr groß war.

Nach einigen Tagen kam aber doch ein schlechtes Gewissen auf und genau genommen konnten man den Schirm sowieso nicht gebrauchen. Bei jeder Feier kommen Leute die den Schirm erkennen würden.

Also den Fallschirm in einen Karton verpackt und vom Ingolstädter Postamt anonym nach Pfaffenhofen geschickt. Nach einiger Zeit erfuhr man, dass der Landrat Dr. Scherg der Münchsmünsterer Feuerwehr zum Dank das Landkreisbuch schenkte, denn sie dachten, der Schirm wäre von ihnen zurückgeschickt worden, obwohl sie beteuerten nichts damit zu tun zu haben.