Die Gewässer

Im Landgerichtsbezirk lassen sich drei mehr oder minder gehaltreiche Schwefelquellen finden. Die Erste derselben befindet sich auf einer Wiese des Gutsbesitzers Weinzierl von Großmehring, die Zweite an der südlichen Seite des Markts Vohburg. Sie wird von den Einwohnern des Ortes teils zum Trinken, teils zum Baden benützt.
Die dritte Quelle wurde erst vor zwei Jahren entdeckt. Sie befindet sich an dem nördlichen Ufer der Donau, unter dem Felsen, auf welchem das Schloss Wackerstein erbaut ist.

Bäche zählt das Landgericht sieben. Zwei der Bäche, nämlich die Sandrach und die Ach, befinden sich jenseits der Donau. Erstere kommt aus dem Landgericht Neuburg und Letztere aus dem Feilenforste und fallen unweit dem neuburgischen Dorfe Manching in ein Alt-Wasser der Donau. Keiner der beiden Bäche ist reich an Fischen.

Die drei kleineren Flüsse sind Schutter, Ilm und Paar. Die Ilm, welche bei Engelbrechtsmünster die Grenze zwischen Pfaffenhofen und Ingolstadt überschreitet, ist etwas wasserreicher als die Schutter. Ihr Wasser ist außerdem heller, ihre Gestade aber sind noch flacher.
Die Schutter mit ihren vielen Krümmungen, die aber nach und nach durch Durchstechungen immer mehr beseitiget worden sind, hat fünf Getreidemühlen innerhalb der Gerichtsbezirkes getrieben und fließt unterhalb der Ortschaft Auhausen in die Donau.
Das dritte und wasserreichste von diesen drei Flüssen ist die Paar, die unterhalb Manching die diesseitige Grenze erreicht und dann gegenüber Großmehring in die Donau mündet.
Die Ilm wie die Paar sind ziemlich reich an Fischen und Krebsen.

Der mächtigste Strom hier ist jedoch die Donau. Diese eilt in raschem Laufe mit gräulich scheinendem Wasser bei Irgertsheim der Markung des Amtsbezirkes zu, durchschneidet denselben seiner Länge nach in zwei Hälften, fließt seitwärts an Gerolfing vorüber, bespült die Festungswerke von Ingolstadt, lässt am linken Ufer die Ortschaften Feldkirchen, Mailing, Klein- und Großmehring, die Auhöfe, das Dorf Menning, die Ortschaften Dünzing und Wackerstein und Pförring zur Seite, am rechten Ufer aber mehrere Schwaigen, die Ortschaften Haunwöhr und Kothau, Irsching, Vohburg, dann noch Münchsmünster und Auhausen, Giesenau und Gaden und verabschiedet sich an der Brücke in Neustadt aus dem Landkreis.
Über diesen Strom führen vier stehende Brücken, eine nämlich bei Großmehring, zwei bei Vohburg und eine weitere bei Pförring. Früher unterhielt außerdem die Fähre zu Wackerstein die Verbindung mit dem jenseitigen Ufer.
Überschwemmungen kamen früher noch häufiger als jetzt, nachdem dem Wasser durch Durchstechung von Serpentinen, wie zwischen Feldkirchen und Kleinmehring und bei Pförring, ein rascherer Abfluss verschafft ist. Gewöhnlich steht das Wasser hoch beim Eisgange und im Hochsommer, wenn auch in den Gebirgen der Schnee schmilzt.
Im Winter verursachen die Hochwasser durch Abschwemmung der Ackerkrumme der angrenzenden Felder und durch Einreissen von Dämmen vielfachen Schaden und im Sommer durch Verschlammung der Wiese und durch Verderben der nahe liegenden Getreidefelder.
Die bisher höchste Überschwemmung der Donau war im Winter des Jahres 1852.