Die Ortsnamen

O. Lindauer, Blick auf Oberhartheim, 2005

Dass sich „Vohburg” von „Fuchs” (althochdeutsch Foha, mittelhochdeutsch vohe) ableitet ist den Kennern der Vohburger Geschichte bekannt. Mit „Pernhardus de Vohaburg” findet sich in einer Grenzbeschreibung aus den Jahren nach 805 die erste urkundliche Erwähnung der Stadt.
Und einige Ortsnamen wie z. B. die Auhöfe bei Menning oder Hartacker (Acker an einem Hart = Wald) sind von der Lage her bestimmt. Auch der Name Hartheim ergibt sich aus der Lage bei einem „Hart”, also Wald.
Vielfach gehen die Namen unser Ortsteile aber auf frühere Personennamen zurück.

Der Name Menning wird von Ortsnamensforschern auf den Personennamen Manni oder Menni zurückgeführt, aber auch eine Ableitung vom germanischen Namen „Meno” (men = Kraft, Macht, Tüchtigkeit) ist denkbar. In einer Urkunde aus dem Jahr 1330 wird der Ort Menningen genannt. Der dazugehörige Weiler Auhöfe wird bei einem Verkauf an das Angerkloster in München als Höfe zu Aw bezeichnet. 

Auch die Gegend um Dünzing ist uraltes Siedlungsgebiet. Der Name leitet sich von einem bajuwarischen Edling namens Tuntzi (Thunzi = Stolz) ab. Der Name Tuntzi findet sich noch in Urkunden aus dem Jahre 780. Im Salbuch von 1280 heißt es dann Tintzingen. 1347 wird ein Albrecht von Tünzing als Zeuge in einer Klosterurkunde von Münchsmünster genannt.

Der Ortsname Pleiling weist mit seiner Endung ebenfalls auf eine frühe Besiedlung in Zeiten der germanischen Landnahme hin. Er wird von den Nachkommen des Plidilo (des Heiteren, des Freundlichen) abgeleitet. Über Plidilingen, Pleidelingen und Pleidling entstand die heutige Bezeichnung. 

820 - 821 wird die Kirche Rockoldings als ad Rodgeltingun mit allen Gebäuden und Zinspflichtigen an das Kloster St. Emmeram in Regensburg geschenkt. 1086 findet sich der Vohburger Ministeriale Heinrih de Rotcoltingan, 1097 ein Gebehart de Rohlingin. 1445 umfasst Rockolting 18 Anwesen und wird 1819 als „Rockolding, Dorf, 23 Häuser, Filialkirche, Wirtshaus” aufgeführt. Abgeleitet wird der Name vom Personennamen Rödigelt, Hrodgelt, Hroudgelt.

Die Höfahrtsmühle wird 1318 als Mühle in Herfurt genannt, als Kaiser Ludwig der Bayer die Hälfte der Mühle an das Kloster Geisenfeld schenkte. Ende des 15. Jahrhunderts wird sie wie folgt beschrieben: „Herfurtmul, Mulhauß ist gut, aber was zu dem Wasser dient, ist alles nichtz nutz ...”. 1818 und 1867 findet sich der Name Herfahrtsmühle.

Ein Diplom des Kaisers Konrad II. aus dem Jahr 1028 bringt die erste Erwähnung von Irsching. Ursingun heißt es dort, woraus man schließen kann, dass ein Germanenhäuptling Urso (lateinisch ursus = Bär) hier einst gesiedelt hat und seine Untertanen eben die Ursinge waren. Um 1500 wird es Ürssing genannt. Bekannt wurde Irsching 1863 durch den Fund von rund 1000 keltischen Münzen, den sogenannten Regenbogenschüsselchen.

Die frühere Hofmark Knodorf wurde bei der Gemeindebildung 1818 der Gemeinde Irsching zugeschlagen. Im 11. Jahrhundert finden sich die Schreibweisen Gno- und Gmoadoaf oder Chnobe- und Chnobodorf. 1224 wird Knob- und 1270 Chnodorf geschrieben. 1606 wird es als „Khnodorf, ain klains derffl” beschrieben. Es wird angenommen, dass der Personenname Chnobo zugrunde liegt.