Familie Müller

Einige Auszüge aus der Familienchronik der Vohburger Familie Müller:

Der älteste bekannte des Namensstammes ist Balthasar Miller aus Marxheim, der noch vor dem 30-jährigen Krieg geboren wurde, etwa um 1611; mit seiner Frau Barbara hatte er wohl 6 Kinder, wobei bei Ursula, der letzten, als Name der Mutter Maria angegeben wird.
Der Sohn Georg heiratet die Ratsherrentochter Barbara Sailer aus Rennertshofen. Demnach waren auch die Millers keine unbedeutende Familie, sonst hätte Georg nicht eine Ratsherrntochter heiraten können.
1706 erfolgt die Übergabe an dessen Sohn Georg Miller und die Heirat mit Maria Mändl, mit der er 12 Kinder hatte.

Ihre Anfänge hat die Familie in der Ingolstädter Donaumühle, welche Andreas Miller 1778 von Major von Zintl erwarb. Bei seiner Ankunft in Ingolstadt ist er also schon verheiratet und hat einen Sohn namens Joseph. 

Von Josef ist kein Geburtsdatum in der Matrikel zu finden, aber ein Firmeintrag, demnach sollte er 1777 geboren sein; er wird später Stockermüller als Nachfolger seines Stiefvaters Daflinger.
Andreas Tochter Josepha hat als Taufpatin Josepha Remold, bürgerliche Kupferschmiedin. Deren Herkunft war Neuburg. Was auch auf Neuburg hinweist, ist der Eintrag im Häuserbuch, wonach 1767 ein Simon Miller als Pächter der Schiffmühle genannt wird. Simon könnte der Onkel von Andreas Miller gewesen sein; vermutlich hat er beim ihm das Müllerhandwerk erlernt.
Der Donaumüller Andreas Miller verunfallt 1780, er wurde unglücklich von der laufenden Mühle erfasst, zerdrückt und starb kurz darauf. Die Kinder erhalten von der Obrigkeit als Vormund den Kupferschmied Sebastian Remold und den Griesmüller Joseph Engelhard zugewiesen. Anschließend erscheinen die verwitwete Donaumüllerin und der ledige Bauernsohn Andreas Daflinger von Bittenbrunn vor Amt und geben bekannt, dass sie sich verehelichen wollen. 

Die Stockermühle
Am 02. Oktober 1784 dann verkaufen Maria Walburga und Johann Babtist Scheftlmayr, innerer Rat, Bürgermeister und Landaufschläger der Landschaft, an Maria Anna und Andreas Daflinger, die sog. Stockermühle bei Mailing. Die Daflingers hatten eine Tochter namens Anna Maria, welche aber mit 6 1⁄2 Jahren starb.
Im Haus- und Familienstandsbuch sind die Daflingers dokumentiert:
Andreas Taflinger (hier mit T geschrieben), 58 Jahre alt,
und Ehefrau Maria Anna, 48 Jahre alt, Mühler-Profession.
2 Kinder, 1 männlich und 1 weiblich, davon 1 Kind zuhause; Alter 28 Jahre, ist bei dem Vater Mühlknecht: damit ist Joseph genannt.
Die Tochter Josepha Wolfartin, 26 Jahre alt: ist zu Ingolstadt als Bäckerin verehelicht.
Joseph heiratet Theresia Ernst, Wirtstochter aus Unterhaunstadt und übernimmt die Mühle.
Joseph Müller stirbt am 6.12.1830 im Alter von 53 Jahren. Theresia Müller heiratet nach seinem Tod Blasius Zöpfl von der Ochsenmühle in Gaimersheim. Das Anwesen wird 1848 an den Sohn Alois aus erster Ehe übergeben, der Walburga Bauer aus der Spitzlmühle heiratet.
Deren gemeinsamer Sohn Mauritius stellt 1876 den Antrag auf Ansässigmachung und Verehelichung mit der Bauerstochter Katharina Sangl von Straßhausen.
1893 kaufen die beiden dann schließlich die Neumühle in Vohburg.

1904 war der 20jährige Sohn Alois wohl am "Haberfeldtreiben" beim Bauernbräu beteiligt. Er wurde mit zwölf weiteren Männern wegen Verbrechen des Landfriedensbruches angeklagt. Er wurde gemeinsam mit den Mitangeklagten Schapfl und Euringer wegen groben Unfugs zu zehn Tage Haft verurteilt.
Gleicher stellte 1908 Babara Handfest aus Dietfurt seinen Eltern vor. Katharina war wohl nicht allzu begeistert, denn sie meinte: „Was willst denn du da, der hot ja scho oane, de kriegt a scho a Kind* von earm!” Babara entgegnete darauf tapfer: "Ja i aa!" Die beiden heirateten dann im Februar 1909. Im April wurde besagtes erstes Kind geboren, Karl Hirmer.
1910 kauft Alois Müller das Haus "beim Tuchmacher" in der Donaustraße.

Die Schwester Magdalena Müller heiratet ebenfalls im Jahr 1909 im Alter von 19 Jahren den Sattlermeister Franz Strasser. Sie stirbt mit nur 29 Jahren. Als der Witwer dann wieder eine Müller-Tochter heiraten wollte meinte sein Schwiegervater "eine zweite kriegst du nicht".

Mauritius und Katharina Müller hatten insgesamt 15 Kinder, wovon jedoch zwei bereits im Kindesalter oder kurz nach der Geburt verstarben. Auch ihrem jüngsten Sohn Max wurde von der Hebamme kein langes Leben vorhergesagt, da er bei der Geburt nicht besonders gut aussah. „Müllerin laß’n sterm, du hast ja gnua!”, soll sie gesagt haben. Max Müller wurde 82 Jahre alt. Er heiratete die Maria Hess, die väterlicherseits adliges Blut aufweisen konnte.

Die jüngste Müller-Tochter Walburga heiratete 1920 den Glasermeister und Zinngießer Alois Rampl. Die beiden trafen sich auf dem Weg nach Irsching als Walburga ihrer ältesten Schwester Theresia einen Sack Mehl brachte und Alois ihr daraufhin beim Schieben der schweren Last half. Ihr gemeinsamer Sohn Alois ertrank 1931 mit drei Jahren in der Kleinen Donau.



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