Spitalkirche

1476 Der reiche Bierbauer Hanns Reinschmied erbaut auf Anregen seines Bruders Dekan Berthold Reinschmied das Vohburger Bürgerspital, in dem die gebrechlichen, meist alten Leute Unterkunft, Essen und Pflege fanden; Der erste Spitalkaplan bis 1487 war Leonhart Piechler (oder Pühler) 

1480 Die Spitalkirche Hl. Geist wird an die Ostseite angebaut und Hanns Reinschmied setzt in seinem Vermächtnis die Spitalstiftung als Erbin: „Item vermach ich all meyn Hab und Guet ...(diesen) armen Leut....“.
Die Decke des Kirchenschiffes zeigte ein gotisches Netzgewölbe, dessen Rippen sich über den Fenstern in zehn Stämmen sammelten, welche auf je einem Kragstein ruhten, die mit verschiedenen Bildnissen geschmückt waren. Diese stellten u. a. den bayerischen Löwen und das Rautenwappen, zwei tragende Hände, den Vohburger Fuchs, eine Männerbüste mit bärtigem Kopf und eine Frauenbüste mit Birett auf dem Lockenkopf dar. Die Männerbüste dürfte die Skulptur sein, die heute im Haus Alte Landgerichtstr. 2 eingemauert ist.

1603 Die Glocken der Spitalkirche werden durch größere Exemplare ersetzt

1691 Die Gebeine des seligen Bauern, die 1471 im Spitalfriedhof bestattet worden sind, werden in die Spitalkirche verlegt

1694 Die Gebeine werden erneut verlegt, dieses mal in die ehemalige Andreaskirche

1697 Die Spitalkirche wird renoviert

1802 Die Kirche wird säkuliert und für 285 Gulden an den Zimmermeister Martin Grimm versteigert

1812 Die Reste der 1803 profanierten Spitalkirche werden in ein dreigeschössiges Wohnhaus mit Satteldach umgebaut. Das Chorpolygon ist an der Ostseite noch erkennbar. Nach Westen befinden sich außerdem Reste der alten Stadtmauer.

1874 Der morsche Dachstuhl muss erneuert werden, wobei vermutlich die Kragsteine verloren gingen

1977 Das Spitalgebäude wird abgerissen und kann daher seinen ursprünglichen Zweck nicht mehr erfüllen